Häufig gestellte Fragen

Zusammenstellung von Informationen zu besonders häufig gestellten Fragen zur geplanten Nahwärme in Florshain

⏵Muss die alte Öl- oder Gasheizung ausgebaut werden bei einem Anschluss an das
Nahwärmenetz?

Abschalten, abklemmen: ja. Ausbauen: nein.

 

⏵Was kostet der Beitritt zur Genossenschaft und muss der Betrag sofort bezahlt
werden?

Als Beitrag zur Genossenschaft sind derzeit 8.000,00 EUR je Anschluss vorgesehen. Über die endgültige Höhe wird die Mitgliederversammlung der noch zu gründenden Genossenschaft entscheiden. Falls es bei den 8.000,00 EUR bleibt, ist im Moment daran gedacht, diesen Betrag in mehreren Schritten entsprechend dem Bedarf einzufordern. Benötigt wird zuerst ein Teilbetrag für die Machbarkeitsstudie und weitere Planungen. Das wird maximal die Hälfte des gesamten Beitrags sein. Mit dem Baubeginn (voraussichtlich nicht vor Frühjahr 2025) sollten dann nach derzeitiger Sicht die restlichen Einlagen erfolgen. Dies hängt aber auch von der Gesamtfinanzierung ab. Im Genossenschaftsbeitrag ist die Übergabestation im Haus und eine Zuleitung zum Gebäude bis 15 m von der Hauptleitung bereits enthalten. Bei Kosten von mindestens 2.500 EUR für die Übergabestation und angenommen mindestens 500 EUR/m für 15 m Zuleitung kommen so bereits 10.000 EUR an Gegenwert zustande. Die Einlage in die Genossenschaft kann bei einem Austritt wieder ausgezahlt werden. Auch hier wird die Satzung der noch zu gründenden Genossenschaft die Einzelheiten regeln.

 

⏵Ist die Umrüstung auf Nahwärme auch für den einzelnen Wärmeabnehmer
förderfähig?

Ja. Auch die Umrüstung auf Nahwärme im eigenen Haus wird zusätzlich gefördert. Die Grundförderung beträgt 30%, der Geschwindigkeitsbonus in den nächsten Jahren 20%. Die Umbauten im Heizraum und die zusätzlichen Leitungen außerhalb zum Hausanschluss können also mit insgesamt 50% gefördert werden.

 

⏵Warum gibt es einen Grundbetrag?

Die Kosten der Anlage des Netzes und die laufenden Energiekosten müssen kostendeckend an die Abnehmer weitergegeben werden. Wer viel abnimmt, muss für die größere Menge auch mehr zahlen als ein kleiner Abnehmer. Für kleine Abnehmer entstehen in der Anlage und im Netz ebenfalls Kosten. Diese unterscheiden sich nicht von den Kosten, die ein größerer Abnehmer verursacht. Für diese laufenden Kosten für Betrieb und Infrastruktur wird der Grundbeitrag erhoben, wie das z.B. auch beim Stromanbieter der Fall ist. Würde der Grundbeitrag abgesenkt werden, müsste bei gleichen Kosten insgesamt für die Anlage und das Nahwärmenetz der Beitrag für die kWh Wärme erhöht werden. Eine Alternative zum Grundbetrag wäre eine Mindestabnahmemenge an Nahwärme. Die führt aber zu deutlichen Nachteilen bei Verbrauchern mit kleiner Wärmeabnahmemenge

 

⏵Was kostet die Umrüstung im Haus nach Einbau der Übergabestation?

Die alte Anlage muss abgetrennt und ggf. ausgebaut werden. Danach müssen die Installationsleitungen für den Heizkessel und den Warmwasserspeicher neu an die Übergabestation angeschlossen werden. Zusammen kann dafür ca. 3.000,00 EUR kalkuliert werden. Bei komplexen Schaltungen und Steuerungen ggf. mehr. Wir empfehlen die Rücksprache mit dem Installateur und ggf. eine unverbindliche Angebotserstellung.

 

⏵Was kostet die zusätzliche Zuleitung bis zum Gebäude, wenn die 15m-Grenze
überschritten wird?

Das kommt auf den Baugrund und die vorhandenen Leitungen an. Vorsichtig darf man von ca. 500,00 EUR bis 600,00 EUR je weiteren Meter auf privatem Grund ausgehen. Diese Kosten werden mit großer Sicherheit höher ausfallen, wenn die Tiefbaufirma einige Jahre später nur für einen einzelnen Anschluss beauftragt wird. Diese Kosten können dann ab dem ersten Meter Leitung nicht mehr von der Genossenschaft übernommen werden. Dies gilt auch für die Übergabestation, die dann auf eigene Kosten angeschafft werden muss.

 

⏵Welche Steuerungsmöglichkeiten hat die Übergabestation, kann ich damit auch
Solarthermie oder Holzkessel einbinden?

Grundsätzlich dürfen Holzheizungen und die Solarthermieanlage auch bei der Abnahme der Nahwärme weiterlaufen. In der Regel kann die vorhandene Steuerung/Regelung weiterverwendet werden. Einzelheiten dazu können nur individuell für den Einzelfall geklärt werden.

 

⏵Wie sicher ist die Kalkulation von 90,00 EUR / 0,1454 EUR?

Die Zahlen sind das Ergebnis der Vorstudie. Die Kalkulation gilt zunächst bis zur Genossenschaftsgründung. Nach der Genossenschaftsgründung wird die Machbarkeit in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht nochmals durch eine Machbarkeitsstudie noch gründlicher untersucht. Die Machbarkeitsstudie ist eine nochmalige Prüfung der betriebswirtschaftlichen Annahmen, der Wirtschaftlichkeit, der Energieträger u.a. und ist die Grundlage für die weitere Förderung der Nahwärme durch den Bund und für die nachfolgende konkrete Planung und Realisierung. Dabei werden die Verbräuche an Wärme und die Kosten für die Anlage, das Leitungsnetz und die Energieträger genau ermittelt. Daraus ergibt sich ein Preis für die Energie, der die Kosten decken muss. Über diesen entscheidet jeweils die Mitgliederversammlung der Genossenschaft. Wir gehen aufgrund der bereits sehr großen Tiefe der Vorstudie davon aus, dass der Preis gehalten werden kann. Insgesamt streben wir langfristige Sicherheit bei den Energiekosten an. Wir wollen dies durch langfristige Lieferverträge, sichere und möglichst regional erzeugte Energie erreichen.

 

⏵Wie entscheidet die Genossenschaft über die Angelegenheiten der Nahwärmeversorgung?

Das wird durch die Satzung der Genossenschaft geregelt, die bei der Gründung mit beschlossen wird. Jedes Mitglied der Genossenschaft hat eine Stimme. Entschieden wird mit der Mehrheit der Stimmen.

 

⏵Bis wann kann ich die Wärme vom Nahwärmenetz abnehmen?

Geplant ist die erste Wärmelieferung zum Winter 2026/2027.

 

⏵Werden die Arbeiten durch Fa. Viessmann durchgeführt?

Das steht bisher nicht fest. Viessmann hat im Auftrag der Stadt Schwalmstadt für insgesamt fünf Stadtteile, auch für Florshain, sehr weitgehende und detaillierte Vorstudien erstellt. Viessmann ist ein sehr erfahrenes Unternehmen in der Branche und der Service ist ortsnah zu erbringen. Der Nachbarort Mengsberg fährt seit vielen Jahren gut mit Firma Viessmann. Das notwendige Wissen zu allen Teilen des Anlagenbaus und des Netzes samt der Förderung sind hier in einer Hand vereint. Schnittstellenprobleme sind damit verringert. Koordinierungsaufwand entfällt weitgehend. Viessmann bietet auch Übergangslösungen an für Heizungsanlagen, die bis zum Start des Netzes ausfallen. Bei anderen Anbietern kann der Markt möglicherweise günstigere Preise erbringen. Die Entscheidung zu jedem einzelnen Schritt der Realisierung des Wärmenetzes wird erst durch die Mitgliederversammlung der zu gründenden Genossenschaft getroffen. Die weitere Auftragsvergabe ist also offen.

 

⏵Mit welchem Energiemix soll die Anlage betrieben werden?

Die aktuelle und letzte Studie dazu war die Vorzugsvariante, die kurz vor Weihnachten 2023 im DGH Florshain vorgestellt wurde. Die Studie ist auch im DorfFunk abrufbar. Hier sind folgende Anteile der einzelnen Energieträger vorgesehen: Strom für Wärmepumpe (teils durch eigene PV-Anlage) 29%, Hackschnitzel 67%, Gas-Kessel 4%. Der Gaskessel ist allerdings für eine hundertprozentige Deckung des Energieerzeugung ausgelegt (Redundanz, also Reservekessel zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit). Außerdem können 4% der Energie übers Jahr in einem Pufferspeicher zwischengespeichert werden. In der Interessengruppe Nahwärme deutet sich an, dass der Energiemix noch weiter betrachtet und optimiert werden soll. Vor allem soll der hohe Anteil der Hackschnitzel vermindert werden. Über diese Überlegungen müssen aber die Mitglieder der neuen Genossenschaft entscheiden. Auf jeden Fall sollen weitere Expertenmeinungen zu der Frage eingeholt werden.

 

⏵Was kostet ein neuer Heizkessel (Gas, Öl, Pellets), was eine Wärmepumpe?

Die Preisangaben von Viessmann in der Studie sind tendenziell hochpreisig für gute Geräte, aber realistisch. Bis 2027 vergehen auch noch ein paar Jahre mit weiteren Preissteigerungen.

 

⏵Wie verhält es sich mit der erzeugten Wärmemenge und dem tatsächlichen Verbrauch?

Keine Heizungsanlage kann die Energie, mit der sie betrieben wird, vollständig in Wärmeenergie für das Gebäude umsetzen. Diese Verluste sind unterschiedlich hoch. Sie hängen z.B. davon ab, wie modern eine Anlage ist. Neuere Technologien sparen mehr Energie. Verluste ergeben sich aber auch durch Abwärme und Leitungsverluste. Dies ist auch bei der Nahwärme nicht anders. Diese Verluste sind in die Kalkulation für die Energiekosten bereits eingepreist. Es muss also nur das bezahlt werden, was an der Übergabestation im Haus ankommt. Bei der individuellen Heizungsanlage sieht das etwas anders aus. Hier werden Kosten für den Öl- oder Gaseinkauf fällig. Beides, Öl- und Gas haben einen Brennwert von ca. 10. Aber nur ein Teil davon wird auch wirklich für das Heizen von Räumen und Warmwasser nutzbar. Der MHS-Rechner geht von ca. 80% aus, die für das Heizen wirklich zur Verfügung stehen. Hierzu eine kleine Beispielrechnung: Für ein Wohnhaus werden jährlich im langjährigen Durchschnitt 4.800 l Gas benötigt, um die Heizung zu betreiben und das Warmwasser zu erzeugen. Das ergibt mit dem Brennwert 10 ca.48.000 kWh/a. Im MHS-Rechner kommen an wirklich nutzbarer Energie nach Berücksichtigung weiterer Faktoren nur ca. 29.000 kWh/a heraus. Das ist die Energie, die tatsächlich für das Haus genutzt wird und die entsprechend auch nur aus dem Nahwärmenetz bezogen werden muss. 48.000 kWh/ kosten in Gas bei derzeit ca. 0,70 EUR/l ca. 3.360,00 EUR. zzgl. Mwst. Bei Öl macht das bei ca. 1,05 EUR/l ca. 5.040,00 EUR/a. aus Bei beiden muss aber noch Wartung und Schornsteinfeger gerechnet werden. Hinzu kommt, dass für eine neue Heizungsanlage nach 20 Jahren jedes Jahr 1000 EUR zur Seite gelegt werden sollten, damit die Heizungsanlage dann erneuert werden kann. 29.000 kWh/a kosten bei Nahwärme 12*90,00 EUR Grundgebühr, also 1.080,00 EUR und bei 0,1554 EUR/kWh nochmals 4507,00 EUR, zusammen also 5.587,00 EUR durchschnittlich im Jahr. Die Mehrwertsteuer ist hier bereits eingeschlossen.

 

1⏵Wo erhalte ich weitere Informationen?

-BEG Fördermittel
-Nahwärmerechner über Mario Heinrich Schenk
-Weitere „neutrale“ Infos für alle durch Energieberater und LEA